Es muss nicht immer einer spezielle Unterwasserkamera sein. Manchmal kann man eine bereits vorhandene digitale Spiegelreflexkamera oder Kompaktkamera mittels Unterwassergehäuse für den Unterwassereinsatz umfunktionieren.
Erfahren Sie hier …
- welche unterschiedlichen Unterwassergehäuse-Systeme zur Verfügung stehen, und
- welches für Ihre Kamera und Ihre Anforderungen das Richtige ist.
Unterwasser-Plastiktasche
- Relativ günstig
- Für viele Kameramodelle geeignet
- Nur für geringe Tiefen geeignet
- Bedienung der Kamera nur eingeschränkt möglich
Ein preislich attraktiver Einstieg in die Welt der Unterwassergehäuse sind sogenannte Unterwasser-Plastiktaschen (auch Unterwassertasche oder Unterwasserbag genannt). Üblicherweise haben sie eine Aussparung aus solidem Kunststoff für das Objektiv, während alle anderen Teile aus dünnem, flexiblen Plastik sind.
Neben dem niedrigen Preis bieten diese Gehäuse den Vorteil, dass sie sich für verschiedene Kameramodelle einsetzen lassen. In Onlineshops sind in aller Regel die maximalen Abmessungen und Objektivdurchmesser angegeben.
Leider sind diese Taschen nur für Tiefen von etwa 5 bis 10 Meter geeignet. Wer noch tiefer möchte, sollte unbedingt zu den weiter unten im Artikel vorgestellten Alternativen greifen.
Wesentliche Nachteile bestehen in der Bedienung:
- Die Bedienelemente (Knöpfe, Drehschalter, Touchscreen) lassen sich – einmal in die Tasche eingepackt – weitestgehend nicht mehr bedienen. Deshalb die gewünschten Einstellungen unbedingt vor dem Einpacken vornehmen.
- Das Display lässt sich infolge von Spiegelungen nur schwerlich ablesen. Eine Kontrolle der Aufnahmen unter Wasser ist fast unmöglich.
- Der Blitz der Kamera wird oft durch die Objektivaussparung abgeschirmt. Das ist ärgerlich, da die Lichtbedingungen unter Wasser oft einen Aufhellblitz verlangen.
Wer eher selten unter Wasser fotografiert und keine großen Anforderungen an Bildgestaltung und –qualität stellt, kann zu einer solchen Plastiktasche für seine Kamera greifen. Besonders geeignet sind die für viele Kameragrößen erhältlichen Produkte von DiCAPac.
Zu einem aktuell empfehlenswertem Produkt
Spezialanfertigungen für Kompaktkameras
- Keine Einschränkungen von Kamerafunktionen
- Wasserdicht bis etwa 40 Meter
- Nicht billig
- Nur für bestimmtes Kameramodell geeignet
Deutlich teurer, aber auch deutlich besser als Unterwassertaschen sind die Unterwassergehäuse für Kompaktkameras. Viele Hersteller von Kameras, zum Beispiel Canon, Fuji, Olympus und Sony, bieten auch Unterwassergehäuse an. Daneben gibt es auch viele „No-Name“ Anbieter, die Gehäuse für häufig gekaufte Digitalkameras anbieten.
Wie die Bilder zeigen, besteht der große Vorteil in der uneingeschränkten Bedienbarkeit der Kamera. Dank spezieller Drucktasten und Drehregler lassen sich eigentlich alle Kamerafunktionen auch nach dem Einlegen in das Unterwassergehäuse bedienen. Damit kann der Fotograf auch unter Wasser seine Einstellungen an sich verändernde Lichtbedingungen oder Motivsituationen anpassen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man mit einem solchen Unterwassergehäuse deutlich weiter in die Tiefe tauchen kann. Die meisten Hersteller garantieren Wasserdichtheit bis 30 oder 40 Meter.
Leider sind diese Unterwassergehäuse nicht billig. Dennoch kann es vorteilhaft sein, sich ein Gehäuse für eine bereits vorhandene Kamera zu kaufen. Normalerweise kostet ein qualitativ hochwertiges Unterwassergehäuse etwa die Hälfte des Anschaffungspreises einer Unterwasserkamera.
Zu einem großen Sortiment an Unterwassergehäusen
Unterwassergehäuse für Spiegelreflexkameras
- Keine Einschränkungen wichtiger Kamerafunktionen
- Geeignet für Tauchgänge bis zu 80 Meter Tiefe
- Geeignet für externe Blitzgeräte
- Teuer
Dank lichtstarker Objektive und vielfältiger Einstellmöglichkeiten gelingen die besten Fotos mit einer Spiegelreflexkamera. Doch diese teuren Kameras mit ihren ebenso teuren Objektiven bedürfen besonderen Schutzes. Diesen bieten hochwertige Unterwassergehäuse, die speziell für bestimmte SLR Modelle von beispielsweise Canon oder Nikon konstruiert sind.
Je nach Hersteller (besonders beliebt sind Ikelite und Ewa-Marine sowie Sea & Sea) lassen sich diese Gehäuse in Tiefen bis zu 80 Meter einsetzen. Dabei bleiben alle relevanten Funktionen der Kamera voll bedienbar. Hochwertige Unterwassergehäuse bieten auch die Möglichkeit, externe Lampen oder Blitzgeräte anzuschließen.
Äußerst geringe Produktionsmengen und kurze Modellzyklen der Kamerahersteller machen die hohen Preise für diese Unterwassergehäuse verständlich.
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